Ehrenamt im Lebenslauf: Worauf Du achten musst
Wenn Du auf der Suche nach einem Praktikumsplatz, einer Ausbildung oder Deinem ersten Job bist, stellst Du Dir vielleicht die Frage: Soll ich eigentlich mein Ehrenamt im Lebenslauf erwähnen? Die Antwort lautet fast immer: Ja! Aber wie immer gibt es ein paar Dinge, die Du beachten solltest.
In diesem Beitrag erfährst Du, welche ehrenamtliche Tätigkeiten im Lebenslauf wirklich zählen, wie Du Dein Ehrenamt clever formulierst und in welchen Fällen es besser ist, Dein Engagement wegzulassen.
Ehrenamt im Lebenslauf: Was zählt für Arbeitgeber:innen?
Ein Ehrenamt bedeutet, dass Du etwas freiwillig und ohne Bezahlung machst, weil es Dir wichtig ist. Manchmal gibt es aber auch eine kleine Aufwandsentschädigung, zum Beispiel für Fahrkosten oder Verpflegung. Vielleicht trainierst Du die Bambini im Fußballverein, hilfst bei der Jugendfeuerwehr, unterstützt Kinder bei den Hausaufgaben oder engagierst Dich in der Schülervertretung. Auch Nachbarschaftshilfe, die Mitarbeit bei der Tafel, Sanitätsdienste beim Roten Kreuz oder die Organisation eines Schulfestes gehören dazu.
Ob Dein Einsatz eher kurz oder über einen längeren Zeitraum war, spielt keine große Rolle. Viel wichtiger ist, dass Du überhaupt Verantwortung übernommen hast und Dich aktiv eingebracht hast. Damit zeigst Du, dass Du nicht nur zuschaust, sondern wirklich etwas bewegen willst. Genau das macht Dich interessant für Ausbildungsbetriebe oder Arbeitgeber:innen, weil sie erkennen, dass in Dir jemand steckt, der von selbst Einsatz zeigt und über sich hinauswächst.
Gehört mein Ehrenamt in den Lebenslauf?
In den meisten Fällen ist es gut, wenn ein ausführlicher Lebenslauf Dein soziales Engagement enthält. Es kann zeigen, dass Du Dich engagierst, zuverlässig bist und auch außerhalb Deiner Freundesgruppe und Familie Verantwortung übernimmst. Ein Ehrenamt verrät oft mehr über Dich als zum Beispiel gute Noten, weil deutlich wird, wie Du mit Menschen umgehst, ob Du Dich in ein Team einfügst oder sogar Führungsaufgaben übernimmst.
Arbeitgeber:innen und Ausbilder:innen schauen nicht nur darauf, was Du schon gelernt hast, sondern auch darauf, welche Haltung und welches Potenzial in Dir steckt. Genau hier punktet Dein soziales Engagement, denn es macht sichtbar, dass Du bereit bist, etwas für die Gesellschaft beizutragen.
Ehrenamt auf dem Lebenslauf: Wo steht das?
Am besten bekommt Dein soziales Engagement einen eigenen Abschnitt im Lebenslauf. Du kannst dafür eine kleine Rubrik mit dem Titel „Ehrenamtliches Engagement“ oder „Freiwillige Tätigkeiten“ einfügen. Wenn Du mehrere Stationen gesammelt hast, wirkt es übersichtlicher, wenn alles in diesem Abschnitt zu finden ist. Hast Du nur ein Ehrenamt, dann passt es auch unter „Hobbys und Interessen“.
Wichtig ist, dass soziales Engagement im Lebenslauf nicht übersehen wird. Arbeitgeber:innen überfliegen eine Bewerbung oft sehr schnell. Deshalb lohnt es sich, Dein Ehrenamt klar sichtbar zu machen, am besten dort, wo es neben Schule, Ausbildung oder Praktika einen guten Eindruck macht.
Wie formuliere ich mein Ehrenamt im Lebenslauf?
Schreib im Lebenslauf nicht nur, wo Du aktiv warst, sondern beschreibe kurz, was Du genau gemacht hast. Ein einfacher Eintrag wie „Mitglied im Fußballverein“ bringt wenig, weil niemand daraus erkennt, welche Fähigkeiten Du dabei gezeigt hast. Viel besser ist es, wenn Du Deine Aufgaben und Deine Verantwortung in ein bis zwei kurzen Sätzen erklärst.
Statt allgemeiner Angaben wie „Jugendclub“ kannst Du also schreiben, dass Du Veranstaltungen organisiert oder Gruppen betreut hast. So wird sofort deutlich, welche Kompetenzen Du mitbringst. Auch Zahlen helfen, um Deinen Einsatz greifbarer zu machen, zum Beispiel wie viele Kinder Du betreut hast oder wie groß das Team war, mit dem Du zusammengearbeitet hast.
Tipp: Falls Du eine Bescheinigung über Dein Ehrenamt erhalten hast, kannst Du diese Deiner Bewerbung beilegen. Das wirkt professionell und belegt Dein Engagement schwarz auf weiß.
Beispiel für ehrenamtliche Tätigkeiten im Lebenslauf
Die folgenden Formulierungen machen sofort klar, dass Dein Ehrenamt mehr ist als ein Hobby. Sie zeigen, dass Du Verantwortung übernommen, im Team gearbeitet und wertvolle Fähigkeiten entwickelt hast, die auch in einer Ausbildung und im Beruf gefragt sind.
- Trainerassistenz im Jugendfußball: Betreuung einer Gruppe von 15 Kindern zwischen acht und zehn Jahren
- Mitarbeit in der Schülervertretung; Organisation von Projekten und Vertretung der Interessen von 600 Schüler:innen
- Freiwillige Mitarbeit bei der Tafel: Ausgabe von Lebensmitteln an Bedürftige und Zusammenarbeit in einem Team mit 20 Ehrenamtlichen
- Unterstützung beim Roten Kreuz: Sanitätsdienst auf Sportveranstaltungen und Erste-Hilfe-Einsätze
- Mitarbeit im Tierheim XY: Versorgung und Betreuung von Hunden und Katzen sowie Unterstützung bei Vermittlungsaktionen
Die Vorteile vom Ehrenamt in der Bewerbung
Ein Ehrenamt ist weit mehr als eine Freizeitbeschäftigung. Dein soziales Engagement im Lebenslauf kann zum echten Türöffner werden, weil es zeigt, wer Du bist und was Dich ausmacht. Gerade dann, wenn Du noch keine lange Liste an Praktika oder Jobs hast.
Wann sollte man soziale Praktika nicht erwähnen?
Es gibt nur wenige Fälle, in denen Du Dein ehrenamtliches Engagement besser weglässt. Dazu gehört zum Beispiel eine Tätigkeit, die sehr lange zurückliegt oder gar nichts mehr mit Deiner Bewerbung zu tun hat. Auch ein sehr persönliches oder stark politisches Engagement kann manchmal Nachteile bringen.
Wenn Dein Lebenslauf schon sehr voll ist, solltest Du außerdem auswählen, welche Tätigkeiten am besten zu Deinem Ziel passen. Eine regelmäßige Tätigkeit, die Deine Fähigkeiten unterstreicht, ist dabei wertvoller als viele kleine, verstreute Aufgaben.
Soziales Engagement im Vorstellungsgespräch erwähnen?
Nicht nur im Lebenslauf oder im Anschreiben ist Dein Ehrenamt ein Vorteil. Auch im Bewerbungsgespräch kannst Du damit punkten. Oft fragen Ausbilder:innen oder Arbeitgeber:innen nach Deinem Engagement außerhalb der Schule, weil sie so mehr über Deine Persönlichkeit erfahren wollen.
Wenn Du also bei einer ehrenamtlichen Tätigkeit wichtige Erfahrungen gesammelt hast, lohnt es sich, diese im Bewerbungsgespräch anzusprechen. Erkläre kurz, welche Aufgaben Du übernommen hast und was Du dabei gelernt hast. Zum Beispiel Teamarbeit, Verantwortung, Organisation oder den Umgang mit Menschen. So zeigst Du, dass Dein Engagement nicht nur ein Hobby ist, sondern Dich wirklich weitergebracht hat.
Wichtig ist, dass Du Dein Ehrenamt nicht auswendig herunterbetest. Erzähle einfach locker, warum es Dir Spaß macht und was Du daraus mitnimmst. Dadurch wirkst Du authentisch und sympathisch. Genau das bleibt im Gedächtnis und verschafft Dir im Bewerbungsgespräch einen guten ersten Eindruck.
Bleib dran und engagiere Dich!
Ein Ehrenamt bringt Dir nicht nur wertvolle Erfahrungen für Dein Leben, sondern auch Pluspunkte im Lebenslauf und in Deiner Bewerbung. Du lernst Verantwortung zu übernehmen, im Team zu arbeiten und Deine Stärken besser kennenzulernen. Gleichzeitig tust Du etwas Sinnvolles für andere.
Wenn Du Dich noch genauer informieren willst, lohnt sich ein Blick in unser FAQ für Dein Ehrenamt. Dort findest Du Antworten auf typische Fragen rund um ehrenamtliche Tätigkeiten.
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