Helena verbindet Politik und Feminismus
Politik und Feminismus sind zwei riesige Themen, die uns alle angehen! Helena setzt sich seit langer Zeit für feministische Politik ein! Im Interview erzählt sie uns, wie sie zu ihrem Ehrenamt gekommen ist und warum ihr Herz für Feminismus schlägt.
“Ich bin Helena und bin bei Polis180 seit circa anderthalb Jahren ehrenamtlich aktiv. Ich habe Internationale Beziehungen mit dem Schwerpunkt Friedens- und Konfliktforschung studiert und mich nebenher schon bei Polis180 engagiert. Im Programm Gender und Internationale Politik beschäftigen wir uns viel damit, wie Außenpolitik und Sicherheitspolitik gendersensibel gestaltet werden kann.”
© Sebastian Stöhr
Für Feminismus schlägt mein Herz
“Mein Herz schlägt für Feminismus, dazu habe ich auch einen starken Schwerpunkt im Studium gehabt, also gerade zu Frauen, Frieden und Sicherheit, aber auch zu sexualisierter Gewalt in bewaffneten Konflikten. Ich mache jetzt viel zu feministischer Außenpolitik, wo wir auch einen Schwerpunkt im Programm von Polis180 haben. Das sind einfach Themen, mit denen ich mich schon immer beschäftigt habe. In Deutschland gibt es auch gar nicht so viele Gruppen, die sich mit diesen spezifischen feministischen Themen beschäftigen. Gerade im Kontext von Frieden und Konflikt, gibt es nur wenig zu. Deshalb wollte ich mich einbringen, weil es cool ist, solche Themen dann auch mit anderen Menschen, jungen Menschen und vor allem jungen Frauen zu diskutieren. Wir hatten zum Beispiel ein tolles Event mit einer Frauenrechtlerin aus dem Sudan, die viel zu Feminismus im Sudan erzählt hat, auch zur aktuellen Protestbewegung. Das war ein Gesprächskreis, der eine super offene Gesprächsatmosphäre hatte, bei der alle das Gefühl hatten, sie können Fragen stellen. Aus feministischer Perspektive ist das total wichtig. Also, dass es offen ist, sich alle wohl fühlen, es locker, aber auch respektvoll ist. Das hat da sehr gut funktioniert.“
© Sebastian Stöhr
Junge Stimmen sollen auch in der Politik gehört werden
“Unsere gemeinsame Position ist, dass junge Stimmen im Bereich der Außen-, Europa- und Sicherheitspolitik gehört werden sollen, miteinbezogen werden sollen. Denn dieses Feld ist oft hierarchisch, wenig inklusiv und es ist oftmals schwer, da gehört zu werden. Das kann echt einschüchternd sein.
Wir bei Polis180 sind keine Bewegung mit nur einer politischen Position. Wir haben sehr unterschiedliche Mitglieder, also sowohl vom linken und konservativen als auch vom liberalen Spektrum. Es wird darauf geachtet, dass das so divers bleibt. So entstehen viele Debatten. Du kannst mal eine andere Perspektive kennenlernen und verschiedene Positionen hören. Wichtig ist aber, dass diese im demokratischen Spektrum bleiben.”
© Sebastian Stöhr
Ich kann die Dinge selbst in die Hand nehmen
“Bei Polis180 bin ich in einer Funktion, in der ich Dinge entscheiden und initiieren kann. Wenn Du dich ehrenamtlich engagierst, hast Du schnell die Möglichkeit Verantwortung zu übernehmen. Das darf man nicht unterschätzen, aber so lernt man schnell viel dazu. Ich setze die Themen selbst. Das heißt, wenn ich Lust habe zu feministischer Außenpolitik ein Paper zu schreiben, dann mache ich das. Mir war es beispielsweise wichtig, nicht nur zu Feminismus zu arbeiten. Du kannst so viel von dem umsetzen, was Du selbst umsetzen willst.
Es gibt bei Polis180 ganz unterschiedliche Projekte: Europa, Sicherheitspolitik, Migration, Klimapolitik, Digitalisierung. Diese wurden irgendwann mal von Polis180 Mitgliedern initiiert. Im Programm Gender und Internationale Politik koordiniere ich als Programmleitung viele Dinge, bin aber auch für Veranstaltungen verantwortlich, wie unsere Gesprächsrunden. Da laden wir uns eine:n Expert:in ein, mit dem:der wir über feministische Themen sprechen. Dann schreiben wir noch Artikel oder Paper zu unterschiedlichen Themen, bei denen ich und meine Co-Programmleitung Leonie, öfter mal Mitstreiter:innen suchen, die coole Ideen haben. Als Programmleitung geben wir vor allem Feedback zu den Papers und koordinieren danach das Feedback des Vorstandes.
Es war ein schöner Moment Programmleitung zu werden. Da gab es eine Wahl, bei der ich überzeugen konnte und daher auch gewählt wurde. Es war schön zu sehen, dass einen auch andere Personen in der Rolle sehen und ich so viel Zuspruch erfahren habe. Das ist irgendwie schon ein Vertrauensbeweis. Ich sehe das als Teil meiner persönlichen und beruflichen Entwicklung, weil es das ist, was ich gerne mache.”
Austausch in Zeiten der Pandemie
“Also als die Pandemie angefangen hat, war ich so ein bisschen lost. Ich habe gerne einen vollen Tag und bin viel unterwegs. Dann kam die Pandemie und auf einmal war alles, bis auf das Studium, weg, was ich sonst so gemacht habe. Polis180 hat relativ schnell alles auf online umgestellt. Als ich das gesehen habe, habe ich ihnen geschrieben, dass ich super Lust hätte mitzumachen. Dann war ich bei den ersten Veranstaltungen dabei, die waren online und haben echt gut geklappt. Und danach kamen schon die nächsten Veranstaltungen, ich wurde schnell ins Team integriert und habe eigene Aufgaben übernommen. Auch dank des Austausches lernt man einiges. Durch meinen Umzug nach Berlin kann ich nun auch vor Ort dabei sein und habe einer meiner engsten Freundinnen getroffen, die als Co-Programmleitung mit mir bei Polis180 ist. Im Sommer hatten wir Vorstandswahlen, die online stattgefunden haben, da nicht alle Mitglieder in Berlin sind. Danach haben wir uns mit allen, die in Berlin waren, im Park getroffen. Es war cool die Leute mal in echt zu sehen, die man sonst nur online gesehen hatte. Das haben wir alle sehr vermisst.“
Du möchtest Dich auch für Politik und Feminismus engagieren?
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