Daniel geht gegen Falschmeldungen vor
Online kursieren Unmengen von Informationen. Leider sind diese oft falsch! Das kann bei manchen Themen weniger Schlimm sein oder sofort auffallen. Bei wichtigen Diskussionen wie zum Beispiel bei Verschwörungserzählungen zu Corona, können Falschinformationen jedoch sehr gefährlich werden. Zum Glück gibt es Menschen wie Daniel, die sich gegen Falschmeldungen einsetzen. Im Interview erzählt Daniel uns, wie er zu seinem Engagement gekommen ist.
1. Daniel kämpft bei codetekt gegen Falschinformationen
„Ich bin Daniel, 29 Jahre alt und komme ursprünglich vom Bodensee. Mit dem Thema Desinformation befasse ich mich schon relativ lange. Ich habe Kommunikationswissenschaften mit politischem Fokus studiert und schon damals fand ich das Phänomen interessant – vor allem die Herausforderung, die es für die Demokratie darstellt, fand ich sehr besorgniserregend. Nach meinem Master konnte ich mich dann sogar schon in verschiedenen Organisationen engagieren und an einer Lösung für das Thema arbeiten. Aktuell arbeite ich bei Twitter, wo ich auch mit diesen Themen konfrontiert bin.“
© Sebastian Stöhr
Die Medien als vierte Gewalt der Demokratie
„Ein persönlicher Beweggrund, mich mit diesem Thema zu befassen, ist die Tatsache, dass meine Familie als Russlanddeutsche eine ganz andere Art des Medienkonsums in ihrer Diaspora haben. Durch diesen unterschiedlichen Medienkonsum entstehen dann häufig auch unterschiedliche Meinungen zu Themen oder sogar unterschiedliche Weltbilder, die aufeinanderprallen. Dann wird viel Mediationsarbeit benötigt und es kann schwierig werden, eine Person wieder „zurückzuholen“ aus ihrer Blase. Ein größerer Beweggrund, mich bei codetekt gegen Falschinformationen zu engagieren, ist unsere Demokratie, die darauf fußt, dass wir informierte Entscheidungen treffen können. Die Medien sind dabei sozusagen die vierte Gewalt, Instanz und Prüfungsorgan. Der Medienpluralismus und die Offenheit unserer Medien sind eigentlich eine große Stärke. Ich selbst nenne diese Offenheit jedoch in einem Artikel auch die Achillesferse der Demokratie, da wir durch sie angreifbar für Falschinformationen werden.“
Eine Idee, die aus Unsicherheit entstanden ist
„Letztes Jahr in der ersten Welle der Pandemie bin ich auf den #WirVsVirus Hackathon gestoßen, wo ich dann noch andere Leute getroffen habe, die Lust hatten, was zu dem Thema Falschinformationen zu machen. Ich selbst habe mich damals total hilflos in dem Bereich gefühlt. Alle waren unsicher, was das genau für ein Virus ist und wie damit umzugehen ist. Aber mit den Leuten, die ich dann da getroffen habe, kam so viel Motivation auf, sich für verlässliche Informationen in dieser Krisensituation einzusetzen. In diesem Hackathon ist dann die Idee entstanden, dass man doch gemeinsam als Community gegen Falschinformationen vorgehen kann. Wir entwickelten mit codetekt die Idee einer Plattform, auf der sich Menschen ehrenamtlich und gemeinsam gegen Falschinformationen stark machen und Nachrichten auf ihre Glaubwürdigkeit überprüfen – so ein bisschen im Wikipedia-Stil. Den Hackathon haben wir zwar nicht gewonnen, aber die Idee und der Wille etwas Positives zu bewirken blieb bestehen.“
Eine wachsende Bewegung
„Mittlerweile sind wir 15 Leute, die die Organisation und Plattform aufbauen und unglaublich viel leisten. Wir haben uns allerdings fast alle noch nie in echt gesehen, sondern bleiben seit anderthalb Jahren online in Kontakt. Wir konnten sogar schon Mitarbeiter:innen einstellen und eines der Highlights der Organisation war die Zusage des Fundings für unsere Idee. Da haben wir das erste Mal gemerkt: Krass, wir machen das hier nicht nur so zum Spaß, sondern wir haben jetzt Geld zur Verfügung, gründen einen Verein und können etwas bewirken.
Was das Mitmachen und Detektiv:in sein auf unserer Plattform betrifft, stehen wir noch am Anfang. Die Plattform befindet sich noch in einer frühen Version und wir sind gerade dabei ein neues Design und neue Features zu implementieren und längerfristig größer für die Plattform und das ehrenamtliches Engagement als Detektiv:in zu werben. Bisher haben wir aber trotzdem schon 40 bis 50 Detektiv:innen in unserer Community. Ehrenamtlich mithelfen bei uns kann man einerseits in der Organisation selbst oder als Detektiv:in, der/die einen Account hat, Nachrichten überprüft, dadurch Punkte sammeln kann und gegen Falschinformationen ein Zeichen setzt.“
2. Dein Engagement gegen Falschmeldungen
Du findest Daniels Ehrenamt cool? Sehr gut, denn codetekt braucht im Kampf gegen Falschmeldungen Deine Unterstützung!
Zum einen kannst Du privat darauf achten, „Fake News“ zu erkennen. Wie das geht? Wir haben Dir zusammen mit codetekt 6 Tipps zusammengestellt, mit deren Hilfe Du Falschinformationen enttarnst.
Wenn Du noch einen Schritt weiter gehen willst, kannst Du die Arbeit von codetekt ehrenamtlich unterstützen. Aktuell wird Hilfe bei digitalen Events gesucht. Dort werden gemeinsam Informationen geprüft und Weiterbildungen (manchmal sogar mit Expert:innen zum Thema) angeboten. Du kannst bei der Organisation der Events helfen, Fragen beantworten und Feedback einholen. Außerdem freut sich das Team über Deine spannenden Ideen, um die codetekt-Community zusammenzuhalten und wachsen zu lassen. Denn nur gemeinsam können wir etwas gegen die Verbreitung von Falschmeldungen tun!
Du kannst zusammen mit Daniel bei codetekt gegen Falschmeldungen kämpfen. Werde jetzt Content Creator!
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Auf GoVolunteer.com findest du eine Vielzahl an Projekten in verschiedenen Bereichen, bei denen Du Dich engagieren kannst. Schau gerne vorbei!