Obdachlosigkeit im Sommer: 5 einfache Wege zu helfen
Die Sommerhitze ist für viele Menschen eine Gelegenheit, an den See zu fahren, Eis zu genießen oder bis spät in den Abend hinein im Park zu grillen. Für obdachlose Menschen kann die glühende Hitze im Sommer eine ernsthafte Gesundheitsgefahr und ein Kampf ums Überleben bedeuten. Denn Obdachlosigkeit ist nicht nur im Winter, sondern auch im Sommer ein Problem! Hohe Temperaturen, direkte Sonneneinstrahlung und ein Mangel an Schutz- und Abkühlungsmöglichkeiten können den betroffenen Menschen stark zusetzen. Hier sind fünf konkrete Möglichkeiten, wie Du obdachlose Menschen während der Sommerhitze unterstützen kannst.
Wichtig: Sei während der Hitze, aber auch sonst, aufmerksam und pass auf Deine Nachbar:innen auf. Sieh nicht weg, wenn Du jemanden in Not bemerkst! Komm ins Gespräch und frage, ob die Person Hilfe braucht. Bei Notfällen solltest Du immer die 112 kontaktieren, um professionelle Unterstützung zu erhalten.
1. Verteile Wasser und Essen
Wenn die Temperaturen steigen, wird die Gefahr der Dehydrierung für obdachlose Menschen besonders groß. Du kannst helfen, indem Du Wasserflaschen verteilst. Nimm an heißen Tagen ganz einfach zwei Wasserflaschen von zuhause mit oder kauf zwischendurch Wasser im Supermarkt. Dadurch bist Du vorbereitet und kannst Menschen auf der Straße etwas zu trinken anbieten.
Du kannst Dich außerdem in der Obdachlosenhilfe engagieren. Viele Einrichtungen haben im Sommer einen erhöhten Bedarf an Freiwilligen. Indem Du Lebensmittel ausgibst, Menschen ohne Obdach Gesellschaft leistest und Gespräche führst, machst Du einen Unterschied!
Viele Organisationen setzen sich auch im Sommer für die Themen Obdachlosigkeit & Armut ein. Finde jetzt ein Projekt in Deiner Nähe und hilf dabei, Menschen mit Essen und Trinken zu versorgen!
2. Ruf den Hitzebus
In manchen Städten in Deutschland gibt es spezielle „Hitzebusse“ oder „Kältewagen“. Diese Fahrzeuge fahren in der Stadt herum und unterstützen obdachlose Menschen, die unter extremen Wetterbedingungen leiden könnten. Sie bieten meistens Wasser, Snacks, Kleidung und manchmal sogar eine vorübergehende Unterkunft an.
So geht’s:
Wenn Du einen Menschen siehst, der Hilfe benötigen könnte, zögere nicht: Sprich die Person an und frag, ob Du einen Hitzebus für sie rufen darfst. Bei Anzeichen eines Hitzschlags und in anderen Notfällen, ruf unbedingt sofort den Rettungsdienst (112).
Schau hier nach, ob es einen Hitzebus in Deiner Stadt gibt. Speicher die Nummer in Deinem Handy ab, damit Du sie schnell zur Hand hast, wenn Du sie brauchst. Falls Du Informationen eines Hitzebusses in Deiner Nähe hast, die noch nicht auf der Liste stehen, schreib jetzt eine Mail an kontakt@hitzebus.de.
3. Hilf bei der Kleiderausgabe
Viele Menschen ohne Obdach besitzen nur wenig Kleidung, sodass sie auch bei hohen Temperaturen sehr warm angezogen sind. Einige tragen ihre lange Kleidung aber auch, um sich vor der Sonne zu schützen. Ohne Sonnencremes drohen schwere und schmerzhafte Sonnenbrände.
Viel angenehmer ist im Sommer leichte Kleidung, um den hohen Temperaturen standhalten und den Körper trotzdem schützen zu können. Du kannst im Sommer eine Kleiderspendenaktion organisieren und zusammen mit Deinen Freund:innen zum Beispiel Hüte, Caps, leichte Shirts und Sandalen sammeln. Denke daran, sowohl Männer- als auch Frauenkleidung zu sammeln, und vergiss nicht, auch große Größen einzubeziehen. Schau am besten bei der Organisation in Deiner Nähe nach, was gerade wirklich gebraucht wird.
Oft wird bei Vereinen auch Hilfe von Ehrenamtlichen gebraucht, um Kleidung an Menschen ohne Obdach zu verteilen. Engagier Dich zum Beispiel bei einem dieser Projekte:
Unterstütze deutschlandweit bei der Annahme von Kleiderspenden und mach die Spenden anschließen für Menschen in Not zugänglich.
4. Schaffe einen würdevollen Zugang zur Körperpflege
Obdachlose Menschen haben oft keinen Zugang zu grundlegenden Hygieneartikeln. Das kann Obdachlosigkeit im Sommer besonders problematisch machen. Du kannst Hygiene-Kits mit Gegenständen wie Zahnbürsten, Zahnpasta, Seife, Rasierer, Damenhygieneprodukten und Feuchttüchern zusammenstellen und selbst verteilen oder an Hilfsorganisationen spenden.
Im Sommer wird geschwitzt und Schweiß riecht nun mal – das ist normal. Menschen ohne Obdach haben jedoch oft nicht die Möglichkeit, ihre verschwitzte Kleidung zu waschen oder regelmäßig zu duschen. Viele Notunterkünfte und Einrichtungen haben im Sommer leider geschlossen und für öffentliche Duschmöglichkeiten fehlt häufig das Geld. Genau hier setzt das Team von Go Banyo an, denn: Jeder Mensch hat das Recht sich zu waschen! Hilf dem Team in Hamburg dabei, einen geschützten Ort zu schaffen, an dem Menschen ohne Obdach duschen, waschen und mit anderen Menschen ins Gespräch kommen können. Engagier Dich zum Beispiel selbst ehrenamtlich oder supporte mit Deiner Geld- oder Sachspende.
5. Biete bei Obdachlosigkeit im Sommer Schutz vor der Sonne
Obdachlose Menschen sind der sengenden Sonne oft schutzlos ausgesetzt, was das Risiko von Sonnenbrand und langfristigen Hautschäden, einschließlich Hautkrebs, erhöht. Du kannst helfen, indem Du Sonnencreme, Lippenbalsam mit Lichtschutzfaktor und Sonnenhüte verteilst. Wichtig: Frag Menschen auf der Straße, was sie wirklich brauchen.
Finde Dein Engagement!
Wie Du siehst gibt es viele verschiedene Möglichkeiten, um die Probleme von Obdachlosigkeit auch im Sommer anzugehen. Was Du auf jeden Fall immer tun solltest: Sei aufmerksam und komm mit betroffenen Menschen ins Gespräch!
Wir arbeiten seit Jahren mit Organisationen aus dem Bereich Armut & Obdachlosigkeit zusammen. Wenn Du mehr darüber erfahren willst, wie ein Engagement in diesem Bereich abläuft, schau am Besten bei der Volunteer Story von Birgit vorbei. Die ehrenamtliche Helferin engagiert sich nachts beim Strassenfeger e.V. und hat uns im Gespräch erzählt, was sie besonders an ihrem Ehrenamt mag und wie Du selbst dort aktiv werden kannst.
Du bist noch auf der Suche nach Deinem Herzensthema? Schau bei GoVolunteer.com vorbei und lass Dich inspirieren. Dort findest Du zum Beispiel Engagement-Möglichkeiten für Senior:innen, Kinder & Jugendliche oder im Queer Aktivismus. Leg jetzt los!