Ehrenamt im Tierschutz: So kannst Du helfen
Fast 50.000 Tiere wurden allein 2023 in deutschen Tierheimen aufgenommen. Darunter ausgesetzte Hunde, verwahrloste Katzen und verletzte Kleintiere. Viele dieser Tiere haben keinen Namen, keine Geschichte und niemanden, der sich für sie verantwortlich fühlt. Sie sitzen hinter Gittern, warten auf Zuwendung und oft einfach nur darauf, gesehen zu werden.
Doch auch außerhalb unserer Städte und Dörfer leben Tiere unter Bedingungen, die kaum jemand mitbekommt. Sie fristen ihr Leben in Versuchslaboren, in engen Ställen der Massentierhaltung oder in Transportern, die quer durch Europa fahren. Genau deshalb braucht es Menschen wie Dich, die hinschauen und etwas bewegen wollen. In diesem Beitrag zeigen wir Dir, wie das Ehrenamt Tierschutz konkret aussehen kann.
Ehrenamt Tierschutz: Was heißt das?
Wenn Du an Tierschutz denkst, hast Du vielleicht sofort das Tierheim in Deiner Nähe vor Augen. Und tatsächlich sind Tierheime oft die bekannteste Anlaufstelle für Tiere in Not. Viele dieser Tiere verlieren ihr Zuhause, weil ihre Menschen krank werden, umziehen müssen oder schlicht überfordert sind. Doch Tierschutz ist weit mehr als nur das Versorgen von Tieren im Tierheim. Es bedeutet, dass Du Verantwortung für Lebewesen übernimmst, die auf Hilfe angewiesen sind und dabei nicht nur Zeit, sondern auch Geduld, Herz und Haltung mitbringen musst. Vor allem aber geht es um einen respektvollen Umgang mit jedem einzelnen Tier.
Außerdem wirst Du schnell merken, dass auch viele Organisationen im Tierschutz Tag für Tag mit knappen Ressourcen arbeiten müssen. Die Pflegestellen sind oft überfüllt, und es gibt meist zu wenige Freiwillige, die mit anpacken. Trotzdem setzen sich diese Menschen unermüdlich dafür ein, um diesen Tieren ein so schönes Leben wie nur möglich zu bieten.
Ehrenamt im Tierschutz heißt, nicht wegzuschauen, wenn andere es tun. Es bedeutet, Verantwortung für die Tiere zu übernehmen, aber auch für das, was im Hintergrund passiert. Warum werden so viele Tiere abgegeben? Warum gibt es immer noch Qualzuchten, illegale Transporte oder so wenig Kontrolle? Wenn Du Dich engagierst, merkst Du schnell, dass es hier um weit mehr geht als nur ums Füttern und Versorgen.
Wie kann ich ehrenamtlich im Tierschutz arbeiten?
Du möchtest gerne ehrenamtlich im Tierschutz arbeiten, aber weißt nicht, welche Möglichkeiten es gibt? Hierfür gibt es jede Menge Plattformen, die Dich dabei unterstützen. Denn Tierschutz ist vielfältig und nicht jede Aufgabe passt zu jedem.
1. Freiwilligenarbeit Tierschutz: Im Tierheim helfen
Tierheime gibt es fast überall und viele von ihnen sind dringend auf Unterstützung angewiesen. Wenn Du im Tierheim ehrenamtlich helfen möchtest, kannst Du zum Beispiel mit Hunden spazieren gehen, bei der Fütterung helfen oder einfach Zeit mit Tieren verbringen, die oft schon viel zu lange auf ein neues Zuhause warten. Tatsächlich verbringen manche Tiere Monate oder sogar Jahre im Tierheim, bevor sie endlich vermittelt werden. Gerade ältere oder etwas schwierigere Tiere haben es besonders schwer, adoptiert zu werden.
Auch bei der Reinigung, der täglichen Tierpflege oder bei kleineren Reparaturen werden immer helfende Hände gebraucht. Vielleicht hast Du ja auch Lust, bei einem Tag der offenen Tür mitzuhelfen oder bei einer Spendenaktion Flyer zu verteilen. Und wenn Du regelmäßig Zeit mitbringst, kannst Du Dich sogar bei der Vermittlung einbringen, Gespräche mit Interessierten führen oder neue Tierprofile für die Website schreiben. Die Tierheime freuen sich über jede Anfrage und finden für fast jede Fähigkeit eine passende Aufgabe.
Übrigens kannst Du auch im Tierschutz im Ausland arbeiten, zum Beispiel bei Projekten für Straßenhunde in Rumänien oder in Auffangstationen. Auf GoVolunteer findest Du viele verschiedene Möglichkeiten, um Dich in Deiner Nähe oder auch über die Landesgrenzen hinaus für Tiere einzusetzen.
2. Werde Pflegestelle für Tiere in Not
Pflegestellen sind für viele Tierschutzvereine unverzichtbar, weil sie Tieren einen geschützten Raum bieten, den ein Tierheim oft nicht geben kann. Wenn Du bereit bist, einem Tier auf Zeit ein Zuhause zu schenken, gibst Du ihm nicht nur ein Dach über dem Kopf, sondern auch die Chance, wieder Vertrauen zu Menschen zu fassen. Gerade für Tiere, die aus schwierigen Verhältnissen kommen, ist so eine Zwischenstation oft der wichtigste Schritt zurück ins Leben.
Viele Tiere sind am Anfang noch sehr unsicher, weil sie schlechte Erfahrungen gemacht haben oder das Leben in einer Familie gar nicht kennen. Bei Dir können sie in Ruhe ankommen und lernen, dass Menschen auch freundlich sein können. Damit bist Du ein echter Rettungsanker, bis ein endgültiges Zuhause gefunden ist.
Die Organisationen übernehmen in der Regel sogar die Kosten für Tierarzt und Futter und begleiten Dich während der gesamten Zeit. Wenn Du Dich angesprochen fühlst, findest Du auf Plattformen wie tiervermittlung.de oder Tierschutzbund.de eine Vielzahl an Möglichkeiten, Dich direkt mit passenden Tierschutzvereinen in Verbindung zu setzen.
3. Digitales Engagement bei Tierschutzorganisationen
Nicht jeder Einsatz im Tierschutz findet draußen im Gehege oder im Tierheim statt. Auch am Schreibtisch, am Laptop oder mit dem Handy kannst Du einen wichtigen Beitrag leisten. Viele Vereine arbeiten mit kleinen Teams, die ehrenamtlich Inhalte planen, Spendenaktionen betreuen oder Webseiten pflegen. Gerade im digitalen Bereich fehlt es oft an Zeit und Kapazitäten, um neue Menschen zu erreichen oder auf Missstände aufmerksam zu machen.
Wenn Du Lust hast, Teil eines engagierten Teams zu werden und Deine digitalen Fähigkeiten im Homeoffice für etwas Sinnvolles einzusetzen, dann findest Du auf GoVolunteer viele Möglichkeiten, wie beispielsweise:
Greif dem Tier Fairliebt e.V. unter die Arme, indem Du Beiträge über den Verein und seine Hunde für TikTok und Instagram erstellst.
Future 4 Paws e.V. sucht Unterstützung bei Arbeiten an der Homepage, damit noch mehr Menschen auf ihre Arbeit im Tierschutz aufmerksam werden.
Bei Friends4RomanianPaws kannst Du Vermittlungstexte schreiben und Hunden dadurch die bestmögliche Chance auf ein neues Zuhause bieten.
Falls Du noch mehr darüber wissen möchtest, wie Du online Tierschutz Engagement zeigen kannst, schau gern in unseren Artikel Online Engagement im Tierschutz: 7 Tipps. Dort haben wir weitere Tipps und Infos für Dich zusammengestellt. Und solltest Du Dich eher für den Artenschutz von Wildtieren interessieren, schau doch mal bei GoNature vorbei, denn dort findest Du viele spannende Projekte rund um den Naturschutz.
4. Engagiere Dich für Aufklärung und Sichtbarkeit
Tierschutz bedeutet nicht nur, Tiere direkt zu versorgen oder Unterkünfte instand zu halten. Wenn Du Dich für Aufklärung interessierst, kannst Du Petitionen unterstützen, Missstände öffentlich machen oder bei Veranstaltungen helfen, die Menschen sensibilisieren.
Dabei geht es oft um Themen wie Massentierhaltung, Pelzindustrie, Tierversuche oder illegale Tiertransporte, aber auch um politische Fragen, die in der Gesellschaft zu wenig beachtet werden. Besonders Vereine wie PETA, Vier Pfoten oder Animals‘ Angels setzen stark auf Aufklärung. Auch bei Demonstrationen oder Infoständen werden regelmäßig Freiwillige gesucht, die im Tierschutz ehrenamtlich helfen wollen.
5. Unterstütze mit einer Spende oder Patenschaft
Nicht jede:r kann im Tierschutz selbst mitarbeiten, aber auch mit einer Spende oder einer Patenschaft kannst Du viel bewirken. Viele Organisationen bieten Patenschaften für einzelne Tiere an, zum Beispiel für Hunde, Katzen oder auch für sogenannte Nutztiere, die sonst oft vergessen werden. Auch Streuner oder Wildtiere, die verletzt oder geschwächt in Auffangstationen aufgenommen werden, sind auf Deine Unterstützung angewiesen. Mit einer Patenschaft sorgst Du dafür, dass Futter, medizinische Versorgung und ein sicherer Platz für das Tier gesichert sind. Gute Anlaufstellen sind zum Beispiel Tierpatenschaft mit Herz oder der Deutsche Tierschutzbund.
Ehrenamt Tierschutz: Das musst Du für Dein Engagement mitbringen
Um im Tierschutz oder in der Tierrettung aktiv zu werden, brauchst Du keine spezielle Ausbildung und auch keine besonderen Vorkenntnisse. Was wirklich zählt, sind Flexibilität im Alltag, Verlässlichkeit und ein Herz für Tiere. Wenn Du zum Beispiel im Tierheim aushilfst, ist es wichtig, dass die Tiere sich auf Dich verlassen können. Auch wenn Du nur zwei Stunden pro Woche Zeit hast, bist Du willkommen. Viele Organisationen freuen sich über jedes Tierschutz Engagement und über Menschen, die regelmäßig helfen.
Natürlich gibt es manchmal auch schwierige Momente. Einige Tiere sind krank oder schon älter, andere haben schlechte Erfahrungen gemacht und brauchen viel Geduld, um wieder Vertrauen zu fassen. Das ist nicht immer leicht, aber Du bist damit nicht allein. Die Organisationen stehen Dir zur Seite und begleiten Dich bei allem, was Du machst. Ein Ehrenamt im Tierschutz kann außerdem sehr verbindend sein. Du lernst andere Menschen kennen, die sich ebenfalls für Tiere einsetzen, und Du kannst direkt erleben, was Deine Hilfe bewirkt. Oft merkt man schon nach kurzer Zeit, wie wichtig jede Unterstützung für die Tiere und für das Team vor Ort ist.
Wie kann ich aktiv im Tierschutz helfen?
Du hast Dich dazu entschieden, im Tierschutz aktiv zu werden, aber Du weißt noch nicht genau, wie Du starten sollst? Hier zeigen wir Dir in einfachen Schritten, wie Du ein passendes Projekt findest und Kontakt aufnimmst.
Werde jetzt aktiv!
Wie Du siehst, gibt es unglaublich viele Möglichkeiten für eine ehrenamtliche Mitarbeit im Bereich Tierschutz – egal, ob im Tierheim, als Pflegestelle, online oder mit einer Patenschaft. Such Dir einfach das aus, was zu Dir passt. Jede Hilfe zählt und kann für ein Tier richtig viel verändern.