Hanau gedenken: Engagier Dich gegen das Vergessen
Am 19. Februar jährt sich der rechtsextremistische Terroranschlag in Hanau zum dritten Mal. Im Jahr 2020 wurden dort aufgrund rassistischer Motive neun junge Menschen getötet. Die Überlebenden, Angehörigen der Opfer sowie Unterstützer:innen fordern weiterhin eine lückenlose Aufklärung des Attentats und der Arbeit der Behörden. Engagiere Dich dafür, dass es endlich politische Konsequenzen gibt und die Opfer von Hanau nicht vergessen werden. Wir zeigen Dir Möglichkeiten, wie Du Hanau gedenken kannst:
1. Erinnere an die Opfer des Anschlags in Hanau
Wir dürfen die Opfer des rassistischen Terroranschlags niemals vergessen! Sowohl am 19. Februar als auch an den anderen 364 Tagen im Jahr müssen wir der Opfer des Anschlags in Hanau gedenken:
Gökhan Gültekin, Fatih Saraçoğlu, Sedat Gürbüz, Mercedes Kierpacz, Kaloyan Velkov, Hamza Kurtović, Vili Viorel Păun, Ferhat Unvar und Said Nesar Hashemi.
#SayTheirNames so laut Du kannst!
Leider ist der rassistisch motivierte Anschlag kein Einzelfall – rechtsextremer Terror ist in Deutschland ein großes Problem. Denn das Attentat von Hanau schließt sich anderen rechtsextremistischen Taten wie dem Anschlag auf die Synagoge in Halle 2019 oder dem Mord des Kasseler Regierungspräsidenten Walter Lübcke desselben Jahres an. Diese schrecklichen Morde dürfen nicht vergessen werden. Wir müssen zusammenstehen, an die Taten erinnern und laut werden, damit sich endlich etwas verändert!
2. Zeige Solidarität

Du kannst den Überlebenden und Angehörigen auf viele verschiedene Arten signalisieren, dass Du den Terroranschlag in Hanau nicht vergessen hast. Zeige zum Beispiel Solidarität in Präsenz, indem Du zu Kundgebungen gehst oder online, indem Du auf Social Media darauf aufmerksam machst.
Geh auf die Straße
Neun junge Menschen haben durch das rassistische Attentat ihr Leben verloren. Du kannst den Angehörigen bei Gedenkveranstaltungen zeigen, wie viele Menschen immer noch an ihre Liebsten denken. Werde laut, geh auf die Straße und setze dadurch ein Zeichen gegen Rechtsterrorismus.
Deutschlandweit finden am 19. Februar und an den Tagen davor und danach in über 40 Städten Gedenkfeiern, Kundgebungen und Demonstrationen statt. Die Initiative des 19. Februar hat die Veranstaltungen für Dich gesammelt:
Falls in Deiner Nähe noch nichts geplant ist, kannst Du selbst eine Veranstaltung organisieren. Setz Dich dafür zuerst mit Deiner Behörde in Verbindung. Lass die Veranstaltung im nächsten Schritt unter info(at) 19feb-hanau.org auf die Liste setzen. Die Initiative des 19. Februar stellt Materialien wie Porträts der Opfer oder Plakate für die Veranstaltungen zur Verfügung.
Schaffe online Aufmerksamkeit
Wir müssen laut werden und möglichst viele Menschen über die schreckliche Tat und ihre Folgen aufklären. Das geht auf der Straße, aber auch online.
Veröffentliche dazu zum Beispiel Materialien der Initiative 19. Februar Hanau auf Deinen sozialen Medien. Außerdem kannst Du passende Beiträge teilen, um Dich zu solidarisieren. Benutze dabei die Hashtags #HanauIstÜberall, #HanauWarKeinEinzelfall und #Hanau1902. Dadurch wird Deine Solidarität für die Angehörigen der Initiative 19. Februar sichtbar.
Du kannst außerdem die Kampagne der hessischen Beratungsstelle für Betroffene von rechter, rassistischer und antisemitischer Gewalt unterstützen. Mach unter dem Hashtag #IstAlltag auf Facebook, Instagram und Twitter darauf aufmerksam. Denn rassistische Gewalt ist ein gesellschaftliches Problem!
3. Unterstütze in Hanau mit Deiner Spende

Neben diesen Möglichkeiten für Dein Engagement kannst Du außerdem mit Deiner Spende unterstützen. Denn bis heute kämpfen Angehörige und Überlebende für eine lückenlose Aufklärung der Geschehnisse. Dieser Kampf kostet viel Geld. Außerdem kannst Du mit Deiner Spende Hilfsangebote unterstützen. Dadurch können diese weiterhin ihre Aufklärungsarbeit und Unterstützung anbieten.
Die Spenden können die Opfer des Anschlags nicht mehr zurück bringen. Doch sie können dafür sorgen, dass endlich Konsequenzen aus der Tat gezogen werden. Dadurch können zukünftige rechtsextremistische Attentate verhindert werden.
Spende für die lückenlose Aufklärung
Das Leben vieler Menschen in Hanau ist seit dem 19. Februar 2020 nicht mehr dasselbe. Drei Jahre nach der Tat sind viele Fragen zum Tathergang, zur Beschaffung der Schusswaffe und zum Beitrag der Behörden immer noch nicht geklärt.
Weil der Attentäter tot ist, gab es keinen Prozess, um die Fragen der Angehörigen zu klären und Lehren aus den Antworten zu ziehen. Auch das Verhalten der Behörden vor, während und nach der Tat wird von den Angehörigen kritisiert und aktuell sogar in einem Untersuchungsausschuss vor dem Hessischen Landtag verhandelt.
Die Angehörigen und Überlebenden benötigen Spenden, um aufwändige Gutachten und Rekonstruktionen im Untersuchungsausschuss zu präsentieren. Nur so können sie die „Kette des Versagens” bei Behörden und Polizei beweisen. Du kannst sie dabei unterstützen!
Die Initiative 19. Februar Hanau wurde von Angehörigen der Opfer und Überlebenden des Attentats gegründet. Am Heumarkt, einem der Tatorte, haben sie einen Ort der Begegnung und des Vertrauens geschaffen. Zeige Solidarität und unterstütze die Initiative mit Deiner Spende!
Unterstütze Hilfsangebote für Betroffene rassistischer Gewalt
Hilfe, Unterstützung und Zusammenhalt sind nach einer traumatisierenden Tat wie dem Anschlag in Hanau für Überlebende und Angehörige besonders wichtig. Einige Unterstützungsangebote wie den Weissen Ring und die Hanauer Hilfe gab es schon vor der Tat. Andere Initiativen wie die Bildungsinitiative Ferhat Unvar oder die Initiative 19. Februar Hanau wurden nach der schrecklichen Tat gegründet. Verschaff Dir einen Überblick über alle Hilfsangebote und unterstütze ihre wichtige Arbeit mit Deiner Spende.
4. Informier Dich und hör zu!

Um der Opfer aus Hanau gedenken zu können, solltest Du Hintergrundwissen sammeln, Überlebenden und Angehörigen zuhören und die Entwicklungen nach dem Attentat verfolgen. Was ist in der Tatnacht passiert? Wer waren die Opfer? Welche Fehler haben die Behörden gemacht? Was waren die Hintergründe der Tat und welche Konsequenzen wurden aus dem Attentat gezogen?
Das sind nur einige von vielen Fragen, mit denen Du Dich beschäftigen kannst, um der Opfer in Hanau zu gedenken. Es gibt mittlerweile eine Vielzahl an Medien wie Podcasts, Dokus, Reportagen und Zeitungsartikel, die Antworten auf Fragen wie diese liefern.
Hier findest Du Tipps für den Einstieg:
Bitte beachte, dass Betroffene keinen Bildungsauftrag haben. Direkte Nachfragen können demnach retraumatisierend wirken. Mache Dir das bitte bewusst!
5. Engagier Dich langfristig gegen Rassismus

Der Terrorist von Hanau war ein Rassist. Leider gehört Rassismus auch in Deutschland weiterhin zum Alltag vieler betroffener Menschen. Dieser traurige Fakt wurde auch durch den rassistischen Angriff auf die 17-jährige Dilan Sözeri im Februar 2022 in Berlin deutlich. Das darf nicht sein und muss endlich aufhören!
Um wirklich etwas zu verändern, ist es wichtig, dass wir nicht nur heute der Opfer in Hanau gedenken. Vielmehr müssen wir uns langfristig gegen Rassismus und Rechtsterrorismus einsetzen.
Diese 3 Projekte brauchen Deine Unterstützung:
Unterstütze BrückenBauen bei Diversity Trainings mithilfe von Virtual Reality und sensibilisiere dadurch für Diskriminierungssituationen.
Hilf bei der Planung der jährlichen UN-Wochen gegen Rassismus in Deutschland. Damit förderst Du antirassistische Projekte.
Schenke Opfern von Straftaten und ihren Angehörigen Zuwendung und menschlichen Beistand.
Sei antirassistisch!
Wir alle müssen deutlich machen, dass es für schreckliche Taten wie das rechtsterroristische Attentat von Hanau keinen Platz in Deutschland geben darf! Deshalb ist es wichtig die Tat aufzuarbeiten, Konsequenzen daraus zu ziehen und dafür zu sorgen, dass sich ein Terroranschlag wie dieser nicht wiederholt.
Es ist unsere Aufgabe uns gemeinsam gegen Rassismus einzusetzen. Wenn schreckliche Taten wie der Anschlag in Hanau geschehen, reicht es nicht einfach nur „nicht rassistisch” zu sein. Denn Menschen in Deutschland müssen immer noch jeden Tag rassistische Erfahrungen machen. Vielmehr müssen wir unseren Teil zur Aufklärung und zum Abbau strukturell-rassistischer Instanzen beitragen. Kurz gesagt: Wir müssen antirassistisch sein! Mehr Infos und wichtige Links für Dein Engagement gegen Rassismus findest Du in diesem Artikel.