So kannst Du die LGBTQIA+ Community unterstützen

Published On: 17.05.2023|Kategorien: Menschen helfen, Sofort helfen|14,5 min read|

Kennst Du ein Projekt oder eine Organisation, die jetzt Hilfe für Betroffene leisten?

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Im Juni findet erneut der Pride Month statt! Aber natürlich sind die Themen der/Deiner LGBTQIA+ Community nicht nur in diesem Monat relevant. Es ist an allen 365 Tagen im Jahr unglaublich wichtig, noch mehr Menschen zu den LGBTQIA+ Topics zu erreichen. Denn es gibt auch weiterhin sehr viel zu tun, bis alle Menschen in Deutschland, unabhängig von ihrer Geschlechtsidentität und ihrer (A)Sexualität, endlich nicht mehr diskriminiert werden und gleichberechtigt sind. 

Wusstest Du zum Beispiel, dass Deutschland eines der letzten westeuropäischen Länder war, das eine LGBTQ-freundlichere Gesetzgebung eingeführt hat? Seriously, Deutschland? Das ist nur eines von vielen Beispielen das zeigt, dass es unglaublich wichtig ist, Solidarität mit den Menschen zu zeigen, deren sexuelle Orientierung oder Geschlechtsidentität von der heteronormativen, traditionellen Vorstellung abweicht und die deshalb immer noch Diskriminierung erfahren müssen. Zum Glück gibt es mittlerweile jedoch auch unglaublich viel Support für die LGBTQIA+ Community. Auch Du kannst durch Spenden, Demos und Dein Ehrenamt andere LGBTQIA+ unterstützen oder Ally sein. Wie genau das funktioniert, erfährst Du hier:

1. Dafür steht LGBTQIA+

Wenn Du selbst Teil der LGBTQIA+ Community bist, weißt Du wahrscheinlich, wofür die Abkürzungen stehen. Falls Du Ally für die LGBTQIA+ Community werden willst, ist es aber natürlich sehr wichtig zu wissen, was mit LGBTQIA+ gemeint ist. 

Bedeutung der Abkürzung

LGBTQIA+ kommt aus dem Englischen und steht für lesbian, gay, bisexual, transgender, queer, intersex, and asexual. Die deutsche Abkürzung lautet “LSBTIQA+” für Lesben, Schwule, Bisexuelle, Trans*, Inter* und Queers und Asexuelle. Das “+”-Zeichen ist dabei ein Symbol für alle Menschen der Community, die sich mit einer sexuellen Orientierung oder Geschlechtsidentität identifizieren, die (noch) nicht in der Abkürzung LGBTQIA enthalten ist. Dadurch wird versucht, möglichst viele Menschen mit einzubeziehen und zu zeigen, dass nicht alle Geschlechtsidentitäten und sexuellen Orientierungen vollständig beschrieben werden können. 

Das ist nicht nur bei der Betrachtung des “+” wichtig, sondern große Priorität für die gesamte LGBTQIA+ Bewegung. Denn auch Personen, die sich zu einer Gruppe der LGBTQIA+ Community zählen, müssen sich nicht für den Rest ihres Lebens festlegen oder alle das gleiche denken. Es ist wichtig im Hinterkopf zu behalten, dass sexuelle Orientierung und Geschlechtsidentität dynamisch sind und sich verändern dürfen (!!). 

Bleib auf dem Laufenden

Auch deshalb wollen wir an dieser Stelle keine eigene Erklärung oder gar Definition der einzelnen Begriffe aufführen, sondern hilfreiche Quellen liefern, bei denen Du mehr über die Begriffe lesen und lernen kannst. Bei der Bundeszentrale für politische Bildung findest Du beispielsweise ein Lexikon, in dem viele wichtige Begriffe aufgeführt sind. Für einen ersten Überblick ist das super! Beachte bei Begriffserklärungen aber immer, dass diese niemals vollständig, statisch und für alle Menschen zutreffend sind. Es gibt bei den LGBTQIA+ Themen keine universell gültigen, für immer zutreffenden Definitionen. Informier Dich deshalb immer wieder und bleibe up to date, damit Du alle Menschen in der Community mitdenkst!

Falls Du selbst zu einer der genannten Gruppen gehörst oder Dich in einer bestimmten Thematik auskennst und findest, dass wir es hier nicht auf den Punkt gebracht haben oder einen wichtigen Hinweis vergessen haben, schreib uns gerne! 

2. Leiste Aufklärungsarbeit und brich Tabus

Leider sind Geschlechtsidentität und sexuelle Orientierung auch heute noch viel zu oft ein Tabuthema. Du fragst Dich „How? In 2023?”. We feel you! Deshalb liegt es an uns allen, dass sich das finally ändert! Es ist wichtig, dass wir uns auf gesellschaftlicher Ebene mit den Themen auseinandersetzen, die so unglaublich vielschichtig sind. Du kannst durch Dein Engagement bei wichtigen Mitmach-Projekten dafür sorgen, dass Toleranz und Verständnis wachsen und Tabus endlich aufgebrochen werden. Wie wäre es mit einem Engagement bei einer dieser Organisationen?

Auf dem Foto ist ein Plakat von Wir Habe Lust zu sehen. Der Hintergrund ist hellblau. Es sind drei gezeichnete Personen zu sehen, die sagen: "Ein Auge drauf haben", "Stimm leihen", "Mitgestalten".

Brich Tabus und klär über Sexualität auf! Du kannst Dich in vielen verschiedenen Bereichen wie IT-Verwaltung, Redaktionsarbeit oder Illustrationen einbringen. 

3. Steh Menschen beim Coming-Out zur Seite

Der HAKI e.V. setzt sich bereits seit Jahrzehnten für die Bedürfnisse von Lesben, Schwulen, bi*, trans*, inter* und queeren Menschen im Norden von Deutschland ein. Das tut das Team, indem es diskriminierungsfreie Räume schafft, in denen die LGBTQIA+ Community Solidarität und Selbstbestimmung erfahren kann. Du kannst den Verein dabei unterstützen, gesellschaftliche Akzeptanz der Vielfalt sexueller und geschlechtlicher Identitäten zu schaffen.

Das Team berät und informiert zu allen Fragen von LGBTQIA+. Die Beratung unterliegt der Schweigepflicht, kann auf Wunsch anonym erfolgen und ist komplett kostenfrei. Neben Members der Community steht die niedrigschwellige Beratung auch beispielsweise Angehörigen oder Partner:innen zur Verfügung. 

Auf dem Foto ist eine Regenbogenflagge vor blauem Himmel zu sehen.

Unterstütze am Telefon oder per Mail LGBTQIA+ Members beim Coming-Out sowie Alltagsproblemen. 

4. Schaffe Sichtbarkeit und werde auf Demos laut

Auf dem Foto ist eine Demonstration für LGBTQIA+ zu sehen.

Es ist wichtig, dass Du für Deine Rechte kämpfst oder die LGBTQIA+ Community als Ally unterstützt. Dafür gibt es neben einem langfristigen Engagement auch die Möglichkeit, an wichtigen Tagen Solidarität zu zeigen und auf die Interessen der Gemeinschaft aufmerksam zu machen. Du kannst das Thema zum Beispiel sichtbar machen, indem Du zu Demos und Straßenumzügen gehst oder diese sogar selbst mit organisierst. Denn zusammen sind wir laut! So geht’s:

Setz am 17. Mai ein Zeichen gegen Diskriminierung

Am 17. Mai 1990 beschloss die Weltgesundheitsorganisation (WHO), Homosexualität aus ihrem Diagnoseschlüssel für Krankheiten zu streichen. Transsexualität wurde tatsächlich erst im Jahr 2018 als „Krankheit“ gestrichen. Krass wie spät das passiert ist, oder? Für dieses veraltete Denken gibt es von uns einen dicken Daumen nach unten! 

Deshalb finden wir den internationalen Tag gegen Homo-, Bi-, Inter- und Transphobie bzw. besser -feindlichkeit (IDAHOBIT) super wichtig. Am 17. Mai wird jährlich mit verschiedenen Aktionen auf die Diskriminierung und Bestrafung von Menschen des LGBTQIA+ Netzwerks aufmerksam gemacht. Ziel des IDAHOBIT ist es, Menschen zu unterstützen, deren sexuelle Orientierung oder Geschlechtsidentität von der heteronormativen Norm abweicht und deshalb die veraltete soziale Norm der Heterosexualität und der binären Geschlechterordnung herausfordert, bei der das biologische Geschlecht bei der Geburt mit der Geschlechtsidentität gleichgesetzt wird und die sexuelle Orientierung bestimmt. Beim Lesben- und Schwulenverband und auf der Länderseite der offiziellen Website des IDAHOBIT findest Du eine Übersicht mit Demos und weiteren Veranstaltungen in ganz Deutschland. Das ist Deine Chance, Dich gegen Diskriminierung zu engagieren! Nutze sie!

Geh am CSD auf die Straße

Das wohl bekannteste Event der LGBTQIA+ Bewegung ist der Christopher Street Day (CSD). Dieser geht auf einen Aufstand von LGBT gegen Polizeiübergriffe in New York am 28. Juni 1969 zurück. Bis heute wird der Tag in den USA als Gay Pride oder Pride Parades und in Europa als CSD gefeiert, um für die Rechte der Community sowie gegen Diskriminierung und Ausgrenzung zu demonstrieren. Die CSD-Demonstrationen in Deutschland finden nicht alle genau am historischen Datum, sondern an verschiedenen Wochenenden zwischen Juni und August statt. Finde den Umzug in Deiner Nähe und zeig Solidarität! 

Organisiere den CSD in Frankfurt mit

Wenn Du aus Frankfurt oder der Nähe von Mainhattan kommst, kannst Du bei der Organisation des Straßenfests oder der Demonstration am 16. Juli helfen. In diesem Jahr findet in Frankfurt sogar eine Jubiäumsdemo statt, denn der CSD feiert dort runden Geburtstag! Zum stolzen 30. (!!) mal findet er in der Mainmetropole statt! Du kannst an dem Wochenende zum Beispiel beim Auf- und Abbau, im Backstagebereich oder beim Verteilen von Pridebändchen mit anpacken. Darüber hinaus gibt es noch viele weitere Möglichkeiten, wie Du Dich auf der Demo oder bei einem Infostand engagieren kannst. Werde jetzt Volunteer!

Das Bild ist ein Foto einer Demo für die LGBTQIA+ Community in Frankfurt.

Organisiere das Straßenfest oder die Demo am CSD mit und kämpfe für die Gleichberechtigung und Akzeptanz aller LGBTQIA+ Mitglieder.

5. Engagiere Dich für mehrfach diskriminierte Menschen

Wie Du bereits weißt oder hier lesen konntest, müssen LGBTQIA+ sogar im Jahr 2023 für ihre Rechte kämpfen und Diskriminierung erfahren – und das weltweit! Noch kritischer ist die Situation oft für Personengruppen wie queere Geflüchtete. Im letzten Jahr wurde die besondere Belastung vor allem bei der Flucht und Ankunft von geflüchteten Menschen aus der Ukraine thematisiert. 

Queere Geflüchtete sind oft von einer sogenannten Mehrfachdiskriminierung betroffen, die auch Intersektionalität genannt wird. Diese Diskriminierung aufgrund ihrer sexuellen Orientierung oder Geschlechtsidentität und ihrer Fluchterfahrung wird oft schon auf der Flucht sowie bei der Ankunft in Deutschland sichtbar. Sie zieht sich vor Ort über diskriminierende Erfahrungen bei Behördengängen bis in den Alltag der geflüchteten Menschen, nachdem sie in Deutschland Fuß gefasst haben. 

So kannst Du etwas gegen Intersektionalität tun

Du kannst queere Geflüchtete bei ihrem Start in Deutschland supporten. Das geht beispielsweise, indem Du sie bei Behördengängen, beim Deutsch lernen, bei der Wohnungssuche oder bei der Job- und Ausbildungssuche unterstützt. Außerdem kannst Du Deine Ideen bei der Freizeitgestaltung einbringen oder Anschluss zur queeren Community vermitteln.

Supporte jetzt queere Geflüchtete in Berlin oder Minden: 

Werde Mentor:in und unterstütze LGBTQIA+ mit Flucht- und Migrationsgeschichte sowie BiPoC LGBTQIA+ und deren Angehörige.

Auf dem Foto sind Regenbogenfahnen vor blauem Himmel zu sehen.

Unterstütze in der Beratung & Begleitung, Öffentlichkeitsarbeit oder beim Planen und Organisieren einer Veranstaltung.

6. Spende an queere Projekte und Organisationen

Auf einem Schild steht Donate

Manchmal ist es schwierig, ein Ehrenamt im Alltag unterzubekommen. Du willst LGBTQIA+ trotzdem unterstützen? Das geht auch mit einer Spende, falls das für Dich finanziell möglich ist. Denn mittlerweile gibt es wirklich viele tolle Organisationen, die sich für die Themen und Rechte der LGBTQIA+ Community einsetzen, Aufklärungsarbeit leisten und den Mitgliedern in Deutschland und weltweit zur Seite stehen. 

Unterstütze den Kampf für Menschenrechte, Vielfalt und Respekt

Selbst in Deutschland werden Menschen auch im Jahr 2022 immer noch aufgrund ihrer Geschlechtsidentität und sexuellen Orientierung diskriminiert. Das muss endlich aufhören! Genau dafür setzt sich der Lesben- und Schwulenverband ein. Hilf mit Deiner Spende dabei, die Interessen und Belange von Lesben, Schwulen, Bisexuellen, trans- und intergeschlechtlichen Menschen voranzubringen. Dadurch sorgst Du dafür, dass alle Menschen sich hoffentlich irgendwann jederzeit und an jedem Ort sicher fühlen können. Damit das gelingt und alle Menschen ohne Angst leben können, müssen wir gemeinsam für die volle rechtliche Gleichstellung kämpfen!

Spende für die Rechte der LGBTQIA+ Community weltweit

Obwohl sich die Lage für die LGBTQIA+ Community in Deutschland in Zukunft ebenfalls weiterhin verbessern muss, gibt es Länder, in denen das Leben für die Mitglieder sogar noch herausfordernder ist. Noch immer sind die Rechte vieler Menschen aufgrund ihrer Geschlechtsidentität oder sexuellen Orientierung in zahlreichen Ländern der Welt enorm eingeschränkt. Dagegen macht sich Queeramnesty, eine Gruppe der deutschen Sektion von amnesty international, stark. Du kannst mit Deiner Spende an Queeramnesty Mitgliedern der LGBTQIA+ Community dabei helfen, ihre Rechte auch in anderen Ländern durchzusetzen. Die Diskriminierung von Mitgliedern der LGBTQIA+ Community muss endlich aufhören – sowohl in Deutschland als auch weltweit!

Spende für Chancengleichheit am Arbeitsplatz

Die PROUT AT WORK-Foundation setzt sich für die Sichtbarkeit der LGBTQIA+ Community in der Arbeitswelt ein. Das tut sie, indem sie Menschen, Netzwerke, Unternehmen und Organisationen unterstützt und beispielsweise Mitarbeitende und Führungskräfte zu Themen des LGBTQIA+ Netzwerks weiterbildet und sensibilisiert. Du kannst die Foundation mit Deiner Spende unterstützen, damit LGBTQIA+ im Arbeitsleben fair behandelt werden und die gleichen Chancen haben, ihre Fähigkeiten zu zeigen.

7. Informiere Dich

Auf dem Foto ist eine Person zu sehen. Sie trägt einen gelben Pulli und sitzt an einem Tisch. Auf dem Tisch steht ein Laptop, auf dem die Person tippt.

Wie in diesem Artikel oft beschrieben, sind die Themen Geschlechtsidentität und sexuelle Orientierung sehr dynamisch und auf keinen Fall statisch. Deshalb ist es wichtig, dass Du an den Themen „dran bleibst” und Dich weiterbildest. Du fragst Dich, wie das geht? Zum Glück gibt es mittlerweile unglaublich viele tolle Menschen, die ihre Gedanken zu den Themen öffentlich teilen und von denen wir lernen können. Hier findest Du einige Quellen: 

Werde jetzt aktiv!

Wie Du siehst, gibt es unglaublich viele Möglichkeiten, wie Du Menschen aus der LGBTQIA+ Community supporten kannst. Ob per Spende von Zuhause aus oder mit einem Engagement vor Ort – alles ist möglich. Wichtig ist es vor allem sich auch in der Thematik weiterzubilden und sensibel dafür zu werden. Informiere Dich bspw. auch über Formen von Transfeindlichkeit und was Du dagegen tun kannst

Falls Du noch mehr Inspiration für Dein Ehrenamt für LGBTQIA+ suchst, schau jetzt bei der Volunteer Story von Cathérine vorbei. Cathérine engagiert sich für die queere Szene in Berlin und unterstützt Menschen bei ihrem Coming-Out. Sei wie Cathérine und engagier auch Du Dich!

Du hast Lust bekommen Dich jetzt langfristig für unsere Gesellschaft einzusetzen? Du suchst ein Mitmach-Projekt online oder in Deiner Stadt? Auf GoVolunteer.com findest Du jetzt Dein Ehrenamt!

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Illustration von zwei blauen Händen, über denen ein blaues Herz schwebt.