Wohnungslose Menschen online unterstützen: 6 Tipps
Die Zahl der wohnungslosen Menschen in Deutschland wird auf ca. 650.000 Menschen geschätzt. Davon leben 48.000 Menschen auf der Straße. Durch die Pandemie ist die Zahl deutlich gestiegen, da viele Menschen sich ihre Miete nicht mehr leisten konnten. Witterungsveränderungen wie starke Kälte im Winter oder enorme Hitze im Sommer macht das Leben für diese Menschen zum Überlebenskampf. Wie Du Dich jetzt sogar digital für wohnungslose Menschen einsetzen kannst, erfährst Du in diesem Artikel!
1. Hilf wohnungslosen Menschen per App und Web
Es gibt einige Angebote, die Dir ermöglichen, wohnungslosen Menschen online per App oder Web zu helfen. Da viele Menschen, die auf der Straße leben, kein eigenes Handy besitzen, ist es hilfreich, wenn Du Dir diese digitalen Angebote aufs Handy holst und so jederzeit Hilfe leisten kannst!
Kältehilfe-App
Mit der kostenfreien Kältehilfe-App von der Berliner Kältehilfe kannst Du überall und jederzeit in Berlin Hilfe leisten. Die App bietet die Möglichkeit sich im aktuellen Hilfsangebot der Berliner Kältehilfe umzusehen, eine geeignete Unterkunft zu finden, Kontakt zu einer Einrichtung aufzunehmen oder mobile Hilfe zu rufen. Ob bei Hilfsaktionen zu Essensausgaben, Notunterkünften, einer warmen Dusche oder, um Wäsche zu waschen – die Kältehilfe zeigt direkte Angebote in der Nähe an. Wenn Du einen wohnungslosen Menschen auf der Straße siehst, der eines dieser Hilfsangebote benötigt, kannst Du ihm anbieten ihm ein Angebot mit der App zu finden. Die App kannst Du schnell und einfach im Appstore für Android und iOS finden!
Sofahopper
Viele junge Menschen, die zuhause rausgeflogen oder abgehauen sind, schlafen nun auf dem Sofa von Bekannten. Andere leben bereits auf der Straße. Für sie kommt nun die Initiative der „Off Road Kids Stiftung” zur Hilfe. Unter 27-Jährige können sich hier melden, indem sie eine Nachricht an Sofahopper schreiben, ihre aktuelle Situation erklären und um Unterstützung bitten. Per Chat oder persönlich hilft das Team von Sofahopper dann den Betroffenen mit professioneller Beratung und findet Lösungsansätze. Sofahopper vermietet keine Schlafplätze oder Unterkünfte, sondern hilft jungen Menschen dabei, selbst wieder auf die Beine zu kommen und eigenständig leben zu können.
Falls Du eine Person kennst, die derzeit von Sofa zu Sofa zieht oder auf der Straße lebt, kannst Du ihr dazu raten, sich von Sofahopper professionelle Unterstützung zu holen! Sofahopper ist überall in Deutschland online tätig und in den Städten Berlin, Dortmund, Frankfurt, Hamburg und Köln darüber hinaus vor Ort aktiv.
MOKLI-App
Die MOKLI-App wurde von ehemaligen wohnungslosen Menschen für Kinder und Jugendliche entwickelt, die auf der Straße leben. Die App ist ein digitaler Wegweiser zu den Hilfsangeboten in Berlin, Hamburg und NRW. Mit der App können junge Menschen ohne Obdach Schlafplätze, Essensausgaben, ärztliche Versorgung und auch Beratungsstellen und Freizeitangebote in ihrer Nähe finden.
Viele Kinder und Jugendliche, die auf der Straße leben, sind zwar noch mobil unterwegs, jedoch kannst Du Dir die App auch einfach auf Dein Handy holen und jungen, wohnungslosen Menschen vor Ort dabei helfen Hilfsangebote zu finden.
2. Verbinde wohnungslose Menschen digital mit ihren Liebsten
Viele Menschen ohne festen Wohnsitz haben den Kontakt zu ihrer Familie und ihren Freund:innen schon lange verloren. Sie sind einsam und fühlen sich mit ihren Problemen allein gelassen. Es gibt allerdings Möglichkeiten wohnungslose Menschen wieder mit ihren Liebsten zusammenzubringen.
Bringe mit Miracle Messages Familien wieder zusammen
Miracle Messages hat die Mission, wohnungslose Menschen wieder mit ihren Liebsten zusammenzubringen. Dies erfolgt durch kurze Videobotschaften, die von Menschen ohne Obdach verschickt werden. Die kurzen Filme werden dann über Social Media verbreitet und gelangen so an die Familien, an Freund:innen oder an sogar oft als bereits vermisst gemeldete Menschen ohne Obdach. Weltweit arbeiten Freiwillige an dieser Idee von StrassenBlues. Mega News sind, dass auf diese Weise schon viele wohnungslose Menschen wieder mit ihren Familien und Freund:innen vereint worden sind. Sei ein Teil dieses tollen Projekts und hilf dabei mit Menschen zu reconnecten.
3. Engagiere Dich im Online-Team von Organisationen
Bei der Hilfe und Unterstützung wohnungsloser Menschen musst Du nicht auf Dich alleine gestellt sein. Viele Organisationen und Vereine widmen sich bereits dem Thema und brauchen Deine Unterstützung im digitalen Bereich!
Du kannst Dich in der Onlinekommunikation bei den Organisationen engagieren. Du bist Social Media affin, hast Erfahrungen in der Videoproduktion oder bei der Websitegestaltung? Dann nimm an tollen Projekten teil und gestalte diese mit. Jede Hilfe wird benötigt, denn mit besseren digitalen Möglichkeiten, steigen die Reichweite und das Verständnis für die Notsituation.
Du bist ein Digital Native? Dann kannst Du viel bewirken. Be a part!
Wir haben 3 Projekte für Dich, bei denen Du Dich online für wohnungslose Menschen einsetzen kannst:
Werde kreativ für Menschen ohne Obdach bei StrassenBlues e.V.!
Hilf der Heilsarmee beim Kochen und der Verteilung von Lebensmitteln.
Unterstütze das Team von AWO Kreisverband Köln beim Organisieren und Planen der Finanzen in Köln!
4. Werde in Online-Petitionen aktiv
Es braucht viele Stimmen, um etwas für Menschen ohne Obdach verändern zu können. Du kannst einen großen Unterschied bewirken, wenn Du bei Online Petitionen unterschreibst, die sich für das Wohl der Menschen auf der Straße und ihre Rechte einsetzen.
Change.org
Auf Change.org kannst Du eine Petition finden, die das Menschensterben auf der Straße im Winter stoppen möchte. Während der Pandemie stehen viele Hotelzimmer leer. Der Gedanke der Petition ist daher, dass die Menschen ohne Unterkunft in den leeren Hotelzimmern untergebracht werden können, um den Winter zu überstehen!
Wenn Du Dich dafür einsetzen möchtest, schließe Dich der Petition an und rette so Menschen davor auf der Straße zu erfrieren! Das ist eine Aktion, die nur paar Sekunden einnimmt und zu etwas Größerem beiträgt.
Hamburger Gabenzaun e.V.
Um Menschen ohne Obdach in Hamburg durch die Pandemie zu helfen, gibt es auch eine Petition vom Hamburger Gabenzaun e.V.. Die Petition fordert, dass leerstehende Hotelzimmer, Pflegeheime, Heime und Notunterkünfte zur Einzelnutzung den wohnungslosen Menschen zur Verfügung gestellt werden, damit sie sich vor Corona schützen können. Ebenso soll dadurch die Kontaktreduzierung zur Pandemie-Bekämpfung überhaupt gewährleistet werden!
Unterschreibe jetzt und teile die Petition mit Deinen Bekannten. Deine Stimme kann einiges bewirken!
Momo
Bundesweit sitzen rund 20.000 Jugendliche immer noch auf der Straße und besonders jetzt in der Wintersaison brauchen sie dringend Unterstützung! Momo fordert, dass die Kinder und Jugendlichen, die traumatisierende Erfahrungen (sexueller Missbrauch, Gewalt im Elternhaus) erlebt haben, nicht zusammen mit Erwachsenen untergebracht werden.
Unterschreibe und teile die Petition von “Momo- the voice of disconnected youth” und setze Dich dafür ein, dass Straßenkinder und Jugendliche in Jugendherbergen und Hotels untergebracht werden!
5. Spende für Menschen ohne Obdach
Wohnungslose Menschen brauchen nicht nur Dein Engagement, sondern auch finanzielle Unterstützung. Mit Geldspenden kannst Du Organisationen unterstützen, die sich für Menschen ohne Obdach einsetzen. Beim Deutschen Roten Kreuz kannst Du beispielsweise einen Wunschbetrag leisten.
Damit Menschen ohne Obdach duschen und Sanitäranlagen nutzen können, gibt es von GoBanyo den Duschbus für Menschen auf der Straße. Unterstütze die Idee von GoBanyo gerne mit einer Geld- oder Sachspende.
Mit einer Spende an die Berliner Obdachlosenhilfe kannst Du die Arbeit des Vereins unterstützen und zur Erhaltung der Notunterkünfte, Hilfstouren und Nachtcafés für Wohnungslose beitragen. Die Berliner Obdachlosenhilfe kannst Du auch mit einer Sachspende unterstützen, die Du per Post schickst. Siehe Dir dazu allerdings vorher die aktuelle Bedarfsliste an.
Die Berliner Kältehilfe ist ebenfalls stark auf Sach- und Geldspenden angewiesen. Ob Kleidung, Handtücher, Bettwäsche oder Geld, jede Hilfe macht einen Unterschied für die Menschen, die auf der Straße leben!
Werde jetzt aktiv!
6. Informiere Dich online weiter und schaffe Awareness
Information ist der erste Schritt, um gesellschaftliche Probleme besser verstehen zu können. Indem Du Dich und Deine Bekannten zu dem Thema Wohnungslosigkeit weiterbildest, baust Du Klischees ab und hilfst dabei mehr Sensibilität für Menschen ohne Obdach zu schaffen!
Viele Begrifflichkeiten in Verbindung mit Wohnungslosigkeit sind sehr stigmatisierend. Wir haben Dir die häufigsten Fragen rund um das Thema Wohnungslosigkeit beantwortet. Bilde Dich zusätzlich weiter, worin der Unterschied zwischen Armut, Wohnungslosigkeit und Obdachlosigkeit liegt.
Hier findest Du weitere Infoquellen:
Lust auf mehr Engagement?
Du möchtest Dich engagieren und für unsere Gesellschaft einsetzen? Du suchst ein Projekt online oder in Deiner Stadt? Auf GoVolunteer.com findest Du außerdem viele weitere Projekte bei denen Du Dich online für mehr Gleichberechtigung oder gegen Rassismus einsetzen kannst!